16. November 2024

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Bezirks-Vertreterversammlungen

Hohe Auszeichnungen für verdiente Persönlichkeiten

Symbolbild: Ärzte geben sich die Hand© Adobe Stock / eyetronic

Freiburg/Reutlingen, 17. November. Die Vertreterversammlungen in Südbaden und Südwürttemberg haben im Rahmen ihrer Herbs-Sitzungen vier Persönlichkeiten aus den Kammerbezirken für ihre Verdienste mit hohen Auszeichnungen gewürdigt. 

In Freiburg empfingen Dr. Ingolf Lenz, Facharzt für Allgemeinmedizin und langjähriger Vorsitzender der Kreisärzteschaft Lörrach, sowie Dr. Friedemann Hagenbuch, Facharzt für Psychiatrie und Suchtbeauftragter der Bezirksärztekammer, die Albert-Fraenkel-Plakette unter dem Applaus der Delegierten von Südbadens Kammerpräsidentin Dr. Paula Hezler-Rusch. 

In Reutlingen konnte Südwürttembergs Präsidentin Dr. Sophia Blankenhorn Dr. Karlheinz Decker, Facharzt für Anästhesiologie und Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses der Bezirksärztekammer, sowie Dr. Martin Klose, Oberstaatsanwalt und langjähriger Kammeranwalt im Bezirk Südwürttemberg, unter dem Applaus der Delegierten die Wilhelm-Griesinger-Medaille überreichen.

Großes Engagement in Südbaden

Dr. Ingolf Lenz absolvierte in den Kliniken Lörrach und Schopfheim die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und bekam 1986 die Facharzt-Anerkennung zugesprochen. In diesem Jahr übernahm er seine hausärztliche Praxis in Brombach, aus der später eine Gemeinschaftspraxis wurde. Nach 37 Jahren Praxistätigkeit übergab er Ende 2022 seinen Praxisanteil an einen Nachfolger.

Ab 1999 war Dr. Lenz im Ärztlichen Kreisvereins Lörrach aktiv, zunächst als Fortbildungsbeauftragter und seit 2003 ist er dessen Vorsitzender. Von 2015 bis 2023 war er Vorstandsmitglied der Bezirksärztekammer Südbaden. Außerdem war er unter anderem noch Delegierter der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer, Mitglied in den Ausschüssen „Fortbildung“ und „nichtärztliche medizinische Fachberufe“ sowie Mitglied im Prüfungsausschuss und Fachsprachenprüfer. Auch für die Landesärztekammer war Dr. Lenz im Einsatz: unter anderem als Delegierter der Vertreterversammlung, als Mitglied des Ausschusses „Suchtmedizin“ und als stellvertretender Vorsitzender des Widerspruchsausschusses. Dr. Lenz hat außerdem maßgeblich die Organisation der Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin im Kreis Lörrach seit der Gründung 2022 unterstützt.

Präsidentin Dr. Hezler-Rusch bezeichnete Dr. Lenz als „wachen, engagierten, kollegialen und loyalen Menschen und Arzt“. Er habe „ganz unaufgeregt Enormes geleistet“, die Ärzteschaft habe ihm viel zu verdanken.

Dr. Friedemann Hagenbuch erlangte 1988 seine Approbation und Promotion, von 1989 bis 1995 erfolgte die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie am Zentrum für Psychiatrie Emmendingen mit der Facharztanerkennung 1995. 1996 übernahm Dr. Hagenbuch die kommissarische Leitung und ab 1997 die Leitung als Chefarzt der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen am Zentrum für Psychiatrie Emmendingen und prägte viele Jahre die Suchtmedizin in Südbaden. 2023 ging Dr. Hagenbuch als Klinikchefarzt in den Ruhestand. In über 25 Jahren als Chefarzt der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen war er Mitbegründer, Mitinitiator und Mitwirkender in verschiedenen suchtmedizinischen Gremien in der Region, im Land und im Bund.

Auch für die Bezirksärztekammer war und ist Dr. Hagenbuch in Sachen Suchtmedizin aktiv, unter anderem bei der Gestaltung der entsprechenden Kursweiterbildung und des „Sucht-Updates“ sowie als Dozent der Fortbildung „Psychosomatische Grundversorgung“. Seit mehreren Wahlperioden ist er Suchtbeauftragter für die Bezirksärztekammer Südbaden. Ferner war und ist Dr. Hagenbuch unter anderem Delegierter der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer, Vorstandsmitglied im Ärztlichen Kreisverein Emmendingen, Mitglied der Gutachterkommission für Fragen der Ärztlichen Haftpflicht und Mitglied in der Transplantationskommission für Lebendspenden. Zudem engagiert er sich im Weiterbildungsausschuss.

Präsidentin Dr. Hezler-Rusch würdigte Dr. Hagenbuch als „Schwergewicht in der Suchtmedizin“ sowie als „kluge und freundliche, überlegte und engagierte Persönlichkeit“. Man sei froh, auf seine Unterstützung in ärztlichen Belangen zählen zu können.

Verdienste für die Ärzteschaft in Südwürttemberg

Dr. Karlheinz Decker wurde 1980 approbiert. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie führte ihn ins Universitätsklinikum Tübingen. Die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie erhielt er 1986, im Frühjahr 1989 wurde er zum Oberarzt ernannt. Er war lange Jahre als Transfusions- und Hygienebeauftragter in Tübingen aktiv sowie insgesamt 15 Jahre lang (2004-2019) als aufsichtsführender Oberarzt Anästhesie im Bereich der Neurochirurgie. Bis Ende Dezember 2019 führte er seine Tätigkeit als Oberarzt in Teilzeit weiter, bevor er sich zum Jahresende endgültig in den Ruhestand verabschiedete.

Für die Bezirksärztekammer Südwürttemberg war und ist Dr. Decker vor allem als Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses tätig. Er habe sich „mit großem Erfolg um die Belange einer großen Zahl von Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung, aber auch von niedergelassenen und angestellten Ärztinnen und Ärzten in deren Bemühen um eine Weiterbildungsbefugnis gekümmert“, hob Kammerpräsidentin Dr. Blankenhorn bei der Verleihung hervor. Seine Herangehensweise sei differenziert, seine Art stets freundlich und umgänglich gewesen.

Dr. Martin Klose trat im Jahr 1987 in den höheren Justizdienst der Landes Baden-Württemberg bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein. 2002 wurde Dr. Klose Abteilungsleiter für die Verfolgung unter anderem von Steuerstraftaten sowie großen Betrugs- und Untreuedelikten bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart. In dieser Zeit wurde er zum Oberstaatsanwalt befördert. 2009 wurde er stellvertretender Behördenleiter der Staatsanwaltschaft Tübingen.

Für die Bezirksärztekammer Südwürttemberg betätigte sich Dr. Klose ab September 2012 bis Ende September 2023 als Kammeranwalt. Zudem brachte er sich zunächst als stellvertretender Wahlleiter und dann bei den Kammerwahlen 2018 und 2022 als Wahlleiter der Bezirksärztekammer Südwürttemberg ein und half auf dieser Weise der verfassten Ärzteschaft bei der Organisation wichtiger berufspolitischer Belange. Kammerpräsidentin Dr. Blankenhorn würdigte Dr. Klose als „hervorragenden Juristen" und als Persönlichkeit „mit hohem Sachverstand, Augenmaß und Fingerspitzengefühl“.