02. September 2024

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Online-Veranstaltung am 30.09.2024

Gewinnung von MFA

Ärztinnen und Ärzte bei Videokonferenz© Adobe Stock / nenetus

Der Fachkräftemangel stellt das Gesundheitswesen im Südwesten vor immense Herausforderungen; Medizinische Fachangestellte (MFA) und andere medizinische Fachberufe werden händeringend gesucht. Personen aus dem Ausland könnten dabei helfen, die Lage zu entspannen. Häufig entpuppen sich allerdings Sprachbarrieren oder fehlende Qualifizierungsnachweise als Bremsklotz, sodass nichts vorangeht.

Die Bundesagentur für Arbeit und ihre regionalen Servicecenter bieten Programme, mit denen vornehmlich geflüchtete Menschen, aber auch generell Personen mit Migrationshintergrund und auch explizit EU-Staatsbürger, in den Beruf kommen. Beispielsweise können Arbeitskräfte aus dem Ausland, insbesondere auch aus anderen Berufen, auf den Einsatz als MFA qualifiziert werden. Hinzu kommt, dass manche Programme auch Zuschüsse für die Arbeitgeber bieten.
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg möchte derartige Angebote in der Ärzteschaft bekannter machen. Sie bietet daher am Montag, 30. September, eine Online-Veranstaltung, bei der die Bundesagentur für Arbeit interessierte Kammermitglieder über ihre Förderprogramme informiert.

Durch ein Praktikum in den Beruf: Was können Ärztinnen und Ärzte als Arbeitgeber erwarten, wenn sie an einem solchen Programm der Arbeitsagentur teilnehmen? Angeboten wird beispielsweise die Möglichkeit, eine ausländische Fachkraft im Rahmen eines Praktikums in der Arztpraxis oder in der Klinik in den MFA-Beruf „reinschnuppern“ zu lassen. Die Arbeitsagentur bezuschusst hier beispielsweise Fahrt- oder Kinderbetreuungskosten oder beteiligt sich an den Lohnkosten, wenn es zur Einstellung kommt. Alle Beteiligten arbeiten darauf hin, die Praktikantin/den Praktikanten in ein – befristetes oder unbefristetes – MFA-Arbeitsverhältnis zu bringen.

Weiterbildung von Beschäftigten: Die Agentur für Arbeit fördert aber auch Fachkräfte, die bereits in Beschäftigung (im Gesundheitssektor) sind. Dies gibt Ärztinnen und Ärzten Sicherheit, dass ihre Mitarbeitenden aus dem Ausland auch im Berufsalltag unterstützt werden. Ob abschlussorientierte Weiterbildung (wenn der Berufsabschluss fehlt) oder Anpassungsqualifizierungen (wenn noch „angepasst werden muss“): In welchem Umfang gefördert wird, hängt von den Gegebenheiten beim Arbeitgeber und von der Situation der Fachkraft ab.

Betriebliche Einzelumschulungen: Betriebliche Umschulungen können ebenfalls ein Weg sein, um in anderen Sektoren Tätige für den Gesundheitsbereich zu qualifizieren. Interessant vor allem für jene Personen aus dem Ausland, die beispielsweise vormals „nur“ auf Minijobbasis im Verkauf gearbeitet und nun die Chance haben, in einen qualifizierten Beruf zu wechseln. Auch hier unterstützt die Agentur für Arbeit unter anderem durch Übernahme von Lehrgangskosten.
Sprachbarrieren als „Hemmschuh“: Aber was ist mit fehlenden Sprachkenntnissen? Diese machen Ärztinnen und Ärzte mit als Hauptursache dafür aus, dass es mit dem Job nicht klappt. Allgemein berät die Agentur für Arbeit hier und ist dabei behilflich, (auch spezifische) Kursangebote, die für einen Job im Gesundheitssektor benötigt werden, ausfindig zu machen.

Für Ärztinnen und Ärzte kann die Teilnahme an Förderprogrammen der Agentur für Arbeit Vorteile bieten: Sie bekommen in Zeiten des Fachkräftemangels motiviertes und qualifiziertes Praxis- beziehungsweise Klinikpersonal. Zudem ist es ein Motivationsfaktor, dass die „neuen“ MFA bereits im Heimatland erlerntes Wissen anwenden oder sich beruflich weiterentwickeln können. Die konkreten Fördermöglichkeiten müssen im Einzelfall von den örtlichen Jobcentern geklärt werden.

Die Online-Veranstaltung am 30. September 2024, um 19.00 Uhr, soll Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, für sich zu klären, ob ein Förderprogramm für sie infrage kommt. Die Zugangsdaten zur Veranstaltung werden rechtzeitig an dieser Stelle veröffentlicht; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.