24. Oktober 2024
Neufassung der Deklaration von Helsinki: ethische Prinzipien gestärkt
Stuttgart/Helsinki, 25. Oktober. Sie ist auch für die Ärztinnen und Ärzte aus dem Südwesten ein wichtiges Dokument: die Deklaration von Helsinki, die seit fast nunmehr 60 Jahren grundlegende ethische Prinzipien für die Forschung am Menschen zusammenfasst. Die im Kern unveränderlichen ethischen Grundsätze sind über die Jahrzehnte immer wieder mit Blick auf die Weiterentwicklung der biomedizinischen Forschung und des gesellschaftlichen Umfelds angepasst worden. Nun hat die Generalversammlung des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA) kürzlich erneut die Fortschreibung und Neufassung – und damit verbunden: auch die Weiterentwicklung – der Deklaration beschlossen. Als Ethics Advisor war Prof. Dr. Urban Wiesing, Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard Karls Universität Tübingen, an der Überarbeitung beteiligt.
Hervorzuheben ist besonders, dass im Zuge der Neufassung Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer bei Forschungsvorhaben mehr geschützt und vulnerable Personengruppen mehr berücksichtigt werden. Auch die Unabhängigkeit von Ethikkommissionen wird gestärkt.
Die Neufassung der Deklaration von Helsinki ist in einem umfassenden, weltweiten Beteiligungsprozess erarbeitet worden. In die vorbereitenden Fachtagungen war unter anderem auch die Bundesärztekammer involviert. Ihr Präsident Dr. Klaus Reinhardt sagte, dass besonders die Stärkung der Unabhängigkeit von Ethikkommissionen auch für die deutsche Debatte ein wichtiges Signal sei.
Die Neufassung der Deklaration von Helsinki kann auf der Website des Weltärztebundes eingesehen werden. Darüber hinaus informiert auch die Bundesärztekammer weiter zur Thematik.