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    Leitung: Dr. med. Sophia Blankenhorn, Präsidentin Bezirksärztekammer Südwürttemberg

Ein Arzt führt im Laufe seines Berufslebens ungefähr 200.000 Gespräche und sollte dabei auch immer psychosomatische Aspekte hinsichtlich der Diagnosefindung berücksichti­gen.

Wie schwierig es im praktischen Alltag ist, zusätzlich zur medizinischen Anamnese, noch einen adäqua­ten psychischen Befund zu for­mu­lieren, vor allem im Hinblick auf die begrenzte Zeitspanne eines Arzt-Patienten-Gesprächs, kennen Sie nur zu gut.

Der starke Anstieg einiger psychischer Krankheiten, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, hat jedoch zu einem drastischen Umdenken und zur Be­rück­sich­tigung von Störungen der Elementar­funktionen (Auf­merk­sam­keit, Auf­fassung, Konzen­tra­tion, Affek­ti­vi­tät, An­trieb, Merkfähig­keit/Ge­dächtnis­stö­run­gen, etc.) geführt, um ziel­gerichtet psycho­so­matische und psychiatrische Symptome und somit dahinterstehende Syndrome (Krankheits­bilder) zu erkennen.

So sind z.B. die Fälle von Depressionen und Angst­störungen weltweit allein im ersten Pandemie­jahr um 25% gestiegen (WHO) – Tendenz weiterhin stei­gend. Vor allem Depressionen gehören zu den am häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen, ebenso hinsichtlich ihrer Suizidrate. Die Mehrheit der Suizi­de erfolgt vor dem Hintergrund einer zu spät er­kannten oder einer unzureichend behandelten De­pression. Häufig ist der vertraute Arzt der erste Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung von Depressionen und beschäftigt sich auch mit dem psychischen Befund. Daher sind die geschulte klinische Beobachtung und die sorgfältige Ana­mne­se­erhebung von größter Bedeutung.

Dieses Seminar beschäftigt sich mit den beiden Fragestellungen:

  • Wie erkenne ich als Medizinerin und Mediziner psychische Störungsbilder im Arzt­gespräch?
  • Welche Rückschlüsse ziehe ich aus auffälligen Verhaltensweisen?

Ferner werden im Seminar folgende Themen besprochen:

  • Einweisung in psychiatrische/psycho­thera­peu­ti­sche/psycho­somatische Unter­suchun­gen und Befund­er­he­bungen
  • Vorstellung verschiedener psychi­scher Stö­rungs­bilder, mit den Schwer­punkten Depression und Persönlichkeits­störung
  • Entscheidung für ein ambulantes oder stationäres Setting und Auswahl geeigneter Therapiemethoden

In zusätzlichen interaktiven Sequenzen (in Form von Kleingruppenarbeiten, „Unter­nehmens­dra­ma“, etc.) wird schließlich das Gelernte praxisnah erprobt.

Flyer

Die Anmeldung wird 2 Wochen vor Kursbeginn verbindlich. Bei einer Abmeldung bis zu 14 Tage vor Kursbeginn besteht keine Zahlungsverpflichtung. Bei einer Abmeldung vom 13. bis 8. Tag vor dem Kursbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von 50% erhoben. Bei einer Abmeldung ab dem 
7. Tag vor Veranstaltungsbeginn sind 100% des Entgeltes zu bezahlen. 
Falls die Mindestteilnehmerzahl eine Woche vor Veranstaltungsbeginn nicht erreicht ist, kann die Veranstaltung abgesagt werden. 
(AGBs der Fortbildungs- und Seminarveranstaltungen der Bezirksärztekammer Südwürttemberg)

Informationen und Anmeldung
time
29. Juni 2024
time
07:00 - 14:15
location
Ärztehaus Reutlingen, Haldenhaustr. 11, 72770 Reutlingen
8 Fortbildungspunkte
Für Ärztin/Arzt
120 EUR