24. September 2024
Dr. med. Joachim Koch verstorben
Stuttgart, 25. September. Die Ärztinnen und Ärzte in Baden-Baden-Württemberg trauern um Dr. Joachim Koch aus Pleidelsheim. Dr. Koch – Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der Paracelsus-Medaille der Bundesärztekammer und der Albert-Schweitzer-Medaille der Landesärztekammer Baden-Württemberg und jahrzehntelang berufspolitisch in Führungspositionen aktiv – verstarb im Alter von 85 Jahren. „Wir verlieren mit Dr. Koch eine hochgeschätzte, fachlich versierte und kooperative Persönlichkeit, der die Ärzteschaft im Südwesten und weit darüber hinaus viel zu verdanken hat“, sagt Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg. „Wir werden ihn vermissen, sein Beitrag für einen gutorganisierten ärztlichen Stand und eine gelingende medizinische Versorgung war umfangreich und nachhaltig.“ Dr. Jürgen de Laporte, Präsident der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg, ergänzt: „Dr. Joachim Koch hat nicht nur für die Ärzteschaft in Baden-Württemberg viel getan, sondern auch gezielt in seinem Nordwürttemberger Heimatbezirk gewirkt. Für sein Engagement beim Neubau der hiesigen Bezirksärztekammer sind wir ihm auch heute noch zu Dank verpflichtet.“
Dr. Joachim Koch wurde am 27. April 1939 in Stuttgart geboren und studierte Medizin in Tübingen und Wien. Er promovierte 1969, ein Jahr später erfolgte die Approbation. Von 1973 bis 2002 war als Hausarzt in Pleidelsheim tätig und danach bis 2019 im Rahmen sonstiger ärztlicher Tätigkeiten aktiv.
Vielseitig berufspolitisch engagiert
Berufspolitisch setze Dr. Koch schnell Akzente: So wurde er 1976 Vorsitzender der Ärzteschaft Ludwigsburg, die er bis 2003 leitete. 1979 wurde er Vorstandsmitglied der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg und hatte von 1988 bis 2010 in diesem Gremium das Amt des Rechnungsführers inne. Für die Landesärztekammer betätigte sich Dr. Koch unter anderem ab 1979 als Mitglied des Umlageausschusses. 1987 übernahm er hier den Vorsitz, ab 1999 wiederum führte er als Vorsitzender den Haushaltsausschuss der Landesärztekammer. Dr. Koch war außerdem Delegierter der Vertreterversammlungen der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg und der Landesärztekammer.
Auch auf Bundesebene war Dr. Koch sehr aktiv: Ab 1988 war er unter anderem Mitglied der Finanzkommission der Bundesärztekammer, erst in der Funktion als Stellvertretender Vorsitzender und später als Vorsitzender. Damit oblag Dr. Koch lange Jahre die Aufsicht über das Kassen- und Rechnungswesen der Ärztekammer in Baden-Württemberg und auch darüber hinaus. Zudem nahm er von 1978 bis 2000 als Delegierter an mehr als zwanzig Deutschen Ärztetagen teil.
Neben der „Kammerwelt“ betätigte sich Dr. Koch unter anderem noch in Gremien der damaligen Kassenärztlichen Vereinigung Nord-Württemberg und in der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Zudem war er als vielseitig engagierter Bürger Mitglied des Pleidelsheimer Gemeinderats.
Großes Verantwortungsbewusstsein
„Dr. Koch zeichnete sich durch seine zuverlässige, integre Art und sein Verantwortungsbewusstsein aus“, betonen die Kammerpräsidenten Dr. Miller und Dr. de Laporte gleichermaßen. Dies kam allen Kammermitgliedern zugute, denn Dr. Kochs Bestreben war es unter anderem, den Kammerbeitrag in Höhe und Art gerecht von allen Mitgliedern zu erheben. Auch an Bauprojekten war er maßgeblich beteiligt: So überwachte er den Neubau des Bezirksärztekammer-Gebäudes in Nordwürttemberg und behielt dabei besonders die Finanzen im Auge. Mit zahlreichen ähnlichen Fragen befasste er sich auch auf Bundesebene beim Neubau der Bundesärztekammer in Berlin und bei deren Umzug von Köln an die Spree.
Nicht vergessen werden dürfen die Bemühungen Dr. Kochs im Rahmen ärztlicher Verantwortung für Patientinnen und Patienten: So war er entscheidend daran beteiligt, eine Gutachterkommission für Fragen der ärztlichen Haftpflicht in Baden-Württemberg zu etablieren, und brachte auch in späteren Jahren seinen Sachverstand in dieses Themengebiet ein.
Viele Ehrungen
Im Laufe der Zeit erhielt er zahlreiche Ehrungen: 1999 wurde Dr. Koch von der baden-württembergischen Ärzteschaft die Albert-Schweitzer-Medaille verliehen, 2004 von der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg die Hans-Neuffer-Plakette. 2012 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und später im Jahr mit der Paracelsus-Medaille der Bundesärztekammer geehrt.
„Dr. Joachim Koch stand sein ganzes Leben lang für Transparenz und fühlte sich immer mit dem ärztlichen Stand verbunden“, betont Kammerpräsident Dr. Miller. „Wir werden sein Andenken ehren und uns in seinem Sinne für eine gute medizinische Versorgung weiter engagieren.“ Kammerpräsident Dr. de Laporte fügt an: „Die Südwest-Ärzteschaft drückt allen Angehörigen von Dr. Koch ihr aufrichtiges Beileid und ihre tiefe Anteilnahme aus. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.“